Calido I lebt nicht mehr

06.10.23

Der 32 Jahre alte Weltklasse-Vererber im April 2023 bei der Hengstpräsentation der Hengststation Maas J. Hell. (Foto: Stephan Bischoff)

Der 32 Jahre alte Weltklasse-Vererber im April 2023 bei der Hengstpräsentation der Hengststation Maas J. Hell. (Foto: Stephan Bischoff)

(Klein Offenseth-Sparrieshoop) Der schneeweiße Senior der Hengststation Maas J. Hell, der 32 Jahre alte Holsteiner Hengst Calido I von Cantus-Coriander lebt nicht mehr. Herbert Ulonska und seine Tochter Jasmin Ulonska-Weiss mussten auf Anraten der Tierärzte die schwere Entscheidung treffen, Calido I gehen zu lassen. Damit hat eine großartige Hengstpersönlichkeit und einer der bedeutendsten Vererber weltweit die Lebensbühne verlassen.

Calido I von Cantus aus der Baroness von Coriander (Stamm 5064) erblickte am 2. April 1991 bei seinen Züchtern Heini und Matthias Kahler das Licht der Welt. Seine Ahnengalerie weist je dreimal den Stempelhengst Cor de la Bryere A.N., den Vollblüter Cottage Son xx, den Anglo-Araber Ramzes und zweimal den Vollblüter Anblick xx auf. Sowohl auf der Mutter-  als auch auf der Vaterseite reihen sich überdurchschnittlich erfolgreiche Sportpferde. Calido I selbst hat seine Vererbungskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Holsteiner Hengst, den seinerzeit Maas J. Hell entdeckte und erwarb, hat weltweit 115 gekörte Söhne, allein mehr als 400 seiner Nachkommen verzeichnen Erfolge bis zu internationalen Springen der Kl. S. Auch die Töchter - darunter rund 70 Staatsprämienstuten - legen dem berühmten Vater Ehre ein. Die FN-Lebensgewinnsumme der Calido-Nachkommen beträgt mittlerweile mehr als sechs Millionen Euro. 

Prominente Beispiele seiner Vererbungskraft sind z.B. die Stute Calanda (Marcus Ehning), King van Essene unter Thibeau Spits (Belgien), der Wallach Carlucci, der mit Brianne Beerbaum 2023 DM- und EM-Gold gewann, der Hengst Coupe de Coeur - unter Rene Tebbel Deutscher Meister, der gekörte DSP Cashmoaker (Denis Nielsen) oder die Stute K Club Lady, Nationenpreissiegerin Aachen (Cian O`Connor). Bei den Olympischen Spielen 2008 stellte Calido gleich drei Olympiapferde:  Noblesse M (Pius Schwizer/ SUI), California (Taizo Sugitani/JPN) und Cajak (Eiken Sato/ JPN). Interessierten Züchtern steht weiterhin TG-Sperma in erstklassiger Qualität durch die Hengststation Maas J. Hell. zur Verfügung.

Fast sein ganzes Leben hat Calido I in Klein Offenseth auf der Hengststation Maas J. Hell verbracht, wurde behütet und geliebt und ist immer der “Augapfel” seiner Pflegerin Friederike Bünning gewesen, in deren Herz er einen großen Platz einnimmt. Stets sorgte der noble und souverän auftretende 1,67 Meter große Hengst für “Gänsehautmomente” dank seiner Ausstrahlung, Präsenz und Vitalität. Ein Charmeur auf vier Beinen und ein Hengst von außergewöhnlichem Charakter. Als solcher und dank seiner Nachkommen ist er unvergesslich. “Wir haben uns jeden Tag gefreut, dieses wunderbare Pferd zu sehen und zu erleben. Er wird uns allen schmerzlich fehlen,” so Herbert Ulonska und Jasmin Ulonska-Weiss. Adieu Calido.